Verkehrszentrum gibt Grundschülern interaktive Lernhilfe zur Hand
Niederwürschnitz.
Das in Niederwürschnitz ansässige Verkehrszentrum Stollberger Land klärt derzeit mit den Grundschulen des Altkreises Stollberg ab, wie groß der Bedarf an dem neuen Arbeitsheft „Kinder sicher im Straßenverkehr“ ist. Das sagte jetzt Vereinschef Gerd Lorenz. Bei der Publikation handelt es sich um eine Vorbereitung auf die Radfahrprüfung, sie ist für Schüler der 3. und 4. Klassen gedacht. Die Finanzierung haben rund 100 Firmen sowie einige Stadt- und Gemeindeverwaltungen möglich gemacht. So stehen 1200 Hefte zur Verfügung.
Das Mal- und Arbeitsbuch ist interaktiv aufgebaut. Denn per Tablet oder Smartphone können die Kinder über eine zugehörige App Lernspiele und Erklär-Videos abrufen. Inhaltlich geht es unter anderem um Verkehrsregeln, Hinweise zur richtigen Ausrüstung und zur Wichtigkeit eines Radhelms sowie um das richtige Verhalten bei einem Unfall – als Beteiligter oder auch Außenstehender.
Kinder sicher im Straßenverkehr
Heute wurden die ersten Arbeitshefte an der IGS Nienburg übergeben.
„Mit zunehmendem Alter der Kinder nimmt auch deren Drang nach Mobilität zu“, sagt Werner Müller von der Verkehrswacht Nienburg. Mit den Arbeitsheften „Sicher zur Schule“, für angehenden Erstklässler in der Kita und mit der Radfahrausbildung in der Jugendverkehrsschule sind schon wichtige Bausteine vorhanden, die von der Verkehrswacht unterstützt werden. Jetzt gibt es für die nächste Altersgruppe einen weiteren!
Durch das neue Konzept in dem Arbeitsheft „Kinder sicher im Straßenverkehr“ ist es dem K&L-Verlag gelungen, Kinder der fünften und sechsten Klasse bei einem weiteren Schritt zur eigenständigen Mobilität zu unterstützen!
Nachdem dieses Arbeitsheft der Leitung der Integrierten Gesamtschule Nienburg vorgestellt wurde, sagte diese spontan zu, die Hefte als Unterrichtsmaterial zur Verkehrserziehung in diesen Jahrgängen zu nutzen: „Das Heft bietet anspruchsvolle Themen, wie Vorfahrtsregeln und den Toten Winkel, die von den Kindern bearbeitet werden sollen. Das Thema Verkehrserziehung wird immer stärker fächerübergreifend in den Unterricht eingebunden. Da unsere Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Landkreis mit verschiedensten Verkehrsmitteln zu uns kommen, ist es toll, dass die Verkehrswacht an uns herangetreten ist und uns bei diesem wichtigen Thema unterstützt, erläutert Kristin Heinze, stellvertretende Schulleiterin der IGS. „Wir werden die Hefte zunächst als Probelauf einsetzen. Ich gehe jedoch davon aus, dass sie auch in den nächsten Jahrgängen Verwendung finden“, erklärt Heinze weiter.
Frau Gerhardts vom K&L-Verlag ergänzt: „Unser Verlag hat in Zusammenarbeit mit verschiedenen Verkehrswachten und Jugendverkehrsschulen in Nordrheinwestfalen dieses Arbeitsheft erarbeitet. Mehrere dieser Institutionen setzen es bereits zur Radfahrausbildung ein und haben damit gute Erfahrungen gemacht. Daher hat es mich gefreut, das Heft auch der Verkehrswacht Nienburg zur Verfügung stellen zu dürfen, die es wiederum den Schulen kostenfrei anbieten kann. Das ist nur mit Hilfe von vielen Sponsoren aus dem gesamten Landkreis möglich gewesen. Diesen gilt mein herzlicher Dank.“ Diesem Dank schließt sich Werner Müller gern an: „Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Unternehmen, gerade in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten, etwas für einen ehrenamtlichen Verein übrighat. Umso mehr freut es mich, eine lange Liste der Unterstützer in dem Heft gefunden zu haben.“
Frau Franz, Jahrgangsleiterin der IGS, freut sich über die Methodik des Heftes: „Die einzelnen Themen werden genau passend für unsere Fünft- und Sechstklässler erläutert und die zusätzlichen Mal- und Bastelangebote machen den Kindern sicherlich Spaß. Toll ist natürlich, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse per App auf dem Handy überprüfen können. Das motiviert zusätzlich und wir wissen ja alle, mit Freude lernt es sich leichter!“
Polizeioberkommissar Volker Conrad von der Jugendverkehrsschule schließt mit der Erklärung: „Wir haben zunächst vorgehabt, das Arbeitsheft in der Radfahrausbildung der vierten Klasse zu verwenden. Da das aber aufgrund der vielen Themen den Stundensatz dort gesprengt hätte, haben wir uns entschlossen, das Heft für die folgenden Jahrgänge anzubieten. Ich verbinde damit die Erwartung, dass die Kinder das Verhalten, das sie bei mir in der vierten Klasse gelernt und praktisch trainiert haben, in den nächsten Jahren verfestigen und so zu sicheren Verkehrsteilnehmern werden. Das wäre für uns alle ein erfreulicher Beitrag zur Verkehrssicherheit und zur Vermeidung von schweren Fahrradunfällen.“
Die Schülerin Lilly Schneidewind ergänzt freudestrahlend: „Das Heft ist schön bunt und hat auch viele Bilder und am coolsten ist, dass wir dafür das Handy benutzen dürfen.“ Erik Luginbühl aus der Klasse 5.5 ist froh über die Hefte: „In der vierten Klasse konnten wir wegen der Coronapandemie die Fahrradausbildung in der Jugendverkehrsschule nicht besuchen. Das können wir jetzt mit den Heften nachholen!“
Werner Podrasil als Geschäftsführer der Verkehrswacht, weist darauf hin, dass die Hefte nicht nur den Fünft-und Sechstklässlern der IGS zur Verfügung stehen, sondern alle Schulen im Landkreis Nienburg von dem Angebot Gebrauch machen können. Das Interesse an dem Heft können die Schulen unter info@verkehrswacht-nienburg mitteilen. Wir sorgen dafür, dass die erforderliche Anzahl Hefte an die Schule kommt!
Verkehrswacht kooperiert für interaktives Mal- und Arbeitsbuch mit dem K&L Verlag
Die Verkehrswacht Kreis Gütersloh, 1951 als gemeinnützig und vorwiegend ehrenamtlich geführter Verein gegründet, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unfälle zu vermeiden und Leben zu schützen. Angeboten werden zahllose Hilfen und Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr für Jung und Alt. Dazu gehören Sicherheitstrainings für Auto- und Motorradfahrer, Projekte für Kitas und Schulen sowie zahlreiche Info-Veranstaltungen im gesamten Kreisgebiet. Ein besonders wichtiger Arbeitsbereich ist die Radfahrausbildung an Grundschulen in Zusammenarbeit mit der Polizei und den Schulen, denn Kinder sind im Straßenverkehr ungleich höher gefährdet als Erwachsene.
„Es ist sehr wichtlg. das Radfahren systematisch zu lernen“, sagt Samira Akdil. Geschäftsstellenleiterin der Verkehrswacht Kreis Gütersloh und zuständig für die Jugendverkehrsschule. „Kinder erwerben erst nach und nach die Fähigkeit, auch in schwierigen Situationen sicher Rad zu fahren.“ Die theoretische und praktische Vorbereitung auf die Fahrradprüfung erfolgt durch den Fachlehrer im sogenannten Schonraum (zum Beispiel Schulhof). Im Anschluss kommen die Kollegen der Polizei und der Verkehrswacht um die eigentliche Ausbildung im öffentlichen Verkehrsraum durchzuführen. Nach sechs Übungsstunden Theorie und Praxis erfolgt eine schriftliche Lernzielkontrolle, bei der die Schüler einen Fragebogen mit 20 Prüfungsfragen beantworten müssen; bei der praktischen Prüfung fahren die Kinder schließlich allein eine zuvor geübte Prüfstrecke ab, in Anwesenheit von Eltern, von Verkehrssicherheitsberatern der Polizei, Lehrerinnen und Lehrer und immer auch von Verkehrshelfern der Verkehrswacht. Diese verwalten das Inventar der mobilen Jugendverkehrsschule, verteilen die Fahrräder, Helme und Westen und unterstützen die Verkehrssicherheitsberater bei der Durchführung der Übungseinheiten. Das Konzept ist erfolgreich: Durch das Zusammenwirken von Schule, Eltern, Polizei und Verkehrswacht ist es gelungen, die Unfallzahlen in den vergangenen 25 Jahren deutlich zu senken.
Wie wichtig aber nach wie vor die Radfahrausbildung der Kinder ist, erklärt Samira Akdil: „2018 wurden 29.213 Kinder unter 15 Jahren bei Unfällen auf Deutschlands Straßen verletzt oder sogar getötet. Rund 35 Prozent, nämlich 10.224 Kinder waren dabei mit dem Fahrrad unterwegs. Das Ziel der Verkehrswacht ist es daher, dass die Kinder frühzeitig an das richtige Verhalten im Straßenverkehr herangeführt werden.“
Bei der Radfahrausbildung der Grundschüler unterstützt die Verkehrswacht die Jugendverkehrsschule der Polizei mit Materialien zur Radfahrausbildung. Dazu gehört auch seit mehr als 20 Jahren das Mal- und Arbeitsbuch „Kinder sicher im Straßenverkehr“, herausgegeben von dem zum Gütersloher Flöttmann Verlag gehörenden K&L Verlag in Detmold. In diesem Jahr erscheint es erstmals als interaktives Mal- und Arbeitsbuch. Mit dem digitalen AR-Konzept ist es deutschlandweit vermutlich einzigartig für den pädagogischen Einsatz in der Radfahrausbildung in den Grundschulen. Die Dritt- und Viertklässler können sich per Tablet oder Smartphone direkt Mehrwerte im Buch anzeigen lassen. 3D-Figuren, Lernspiele und Erklär-Videos sind Bestandteil der App, und die Kinder können auch kontrollieren, ob sie die richtigen Antworten gegeben haben. Über die kostenfreie Kim&Luis-App wird das Gerüst eines 3D-Fahrrades per Augmented Reality dargestellt. Durch das Lösen der Aufgaben werden Fahrradteile gesammelt, die nach und nach das Fahrrad verkehrssicher machen. Cool ist, dass eine gewonnene Klingen zum Beispiel bei Berührung sogar klingelt oder das Licht an- und augeschaltet werden kann. Ein Belohnungssystem, das funktioniert. Wie AR funktioniert, zeigt ein Erklär-Video auf www.kl-verlag.de.
Gütersloher Unternehmen ermöglichen kostenlose Verteilung
Das pädagogisch anspruchsvolle Mal- und Arbeitsbuch wurde in enger Zusammenarbeit mit Vertretern von Verkehrswachten, Verkehrsfachberatern (Lehrern) und Polizisten der Jugendverkehrsschulen entwickelt und wird im Kreis Gütersloh an allen 75 Grundschulen mit ihren über 4.000 Schülerinnen und Schülern kostenlos verteilt. Finanziell ermöglicht wird das Projekt von Gütersloher Unternehmen. Als Gegenleistung werden sie auf einer Sponsorenseite im ansonsten werbefreien Buch namentlich aufgeführt. Allein im Kreis Gütersloh konnten auch in diesem Jahr wieder 313 Unternehmen gewonnen werden. Geschäftsführer Daniel Bollweg zum digitalen Konzept: „Das neue Buch passt mit seinen vielen digitalen Nutzungsmöglichkeiten gerade in Gütersloh sehr gut zur Initiative Digitaler Aufbruch und zeigt perfekt, wie man die analoge und die digitale Welt zusammenbringt: kindgerechte Bastelaufgaben auf der einen Seite, die Augmented-Reality-Welt auf der anderen.“ Auch in der Corona-Zeit können die Kinder ohne die Hilfe von Erwachsenen prüfen, ob sie die Aufgaben richtig gelöst haben. Das digitale Belohnungsystem verstärkt den Anreiz die Aufgaben zu bearbeiten und abschließend gibt es sogar eine Urkunde zum Ausdrucken für zu Hause.
Landrat Sven-Georg Adenauer, Schirmherr der Verkehrswacht Gütersloh: „Wir müssen heute für die Sicherheit von morgen sorgen. Dazu gehört auch die gezielte Radfahrausbildung unserer Kinder.“
Bürgermeister Henning Schulz: „Ich freue mich, dass die Verkehrswacht Kreis Gütersloh und der heimische Verlag die Sicherheitserziehung unserer Grundschulkinder weiterdenken. Das interaktive Mal- und Arbeitsbuch „Kinder sicher im Straßenverkehr“ für die Radfahrausbildung unserer Kinder ist ein starkes Beispiel für eine sinnvolle wie spannende Verbindung von analogem und digitalem Lernen.“
Neues Heft wird an Heranwachsende der Stendaler Grundschule „Juri Gagarin“ verteilt
Stendal – Ein wichtiger Aspekt der Kreisverkehrswacht Stendal sei das Fitmachen der Kinder für den Straßenverkehr. Dies beginne natürlich bereits in den Kitas mit Laufrollern. In den Grundschulen des Landkreises Stendal werde im Sachkundeunterricht das Radfahren und alles rund um den Straßenverkehr Wichtige gelernt. Um die Kinder mit Spaß und Freude den Drahtesel näher zu bringen, gebe es allerlei Hilfsmaterialien, unter anderem eine Neuauflage des Heftes „Kinder sicher im Verkehr“.
Neu seien die Gestaltung und eine App, die auf dem Handy oder Tablet überall mit hingenommen werden könne. Die App „Kim & Luis – AR Kinderbuch zur Radfahrausbildung“ sei kostenlos und bei richtigen Antworten gebe es ein Fahrradteil, welches ein verkehrssicheres Fahrrad vervollständigte. Unzählige Sponsoren, angefangen bei privaten Einzelpersonen bis hin zu Verwaltungsgruppen aus dem gesamten Landkreis, haben dieses neue Heft ermöglicht, sagte Bruno Zowada Vorsitzender der Kreisverkehrswacht Stendal erfreut bei der Übergabe. Diese fand kürzlich in der Stendaler Grundschule „Juri Gagarin“ statt. Eine willkommene Ablenkung für die Klasse 3b von Klassenlehrerin Kathrin Wagner. Peter Sommer, Zowadas Stellvertreter, begrüßte die Jungen und Mädchen mit „Hallo Kinder, wir kennen uns doch schon. Wir haben euch heute was mitgebracht“.
Gespannt schauten die Kinder auf die Kartons, in denen sich 80 Hefte zur Radfahrausbildung befanden. Lilly und Antoneo erhielten als Erste die Hefte und zeigten sie stolz in die Kamera. Schulleiterin Monika Teichert wünsche sich ein ausgewogenes Verhältnis von Theorie und Praxis. Es müsse den Eltern auch immer wieder ans Herz gelegt werden, dass ihre Kinder das Radfahren erlernen und verbessern müssen, so die Schulleiterin. Die vierten Klassen legen am Schuljahresende eine Radfahrprüfung ab. Diese werde von der Polizei abgenommen. Übrigens erhalten alle künftigen vierten Klassen des Landkreises Stendal die neuen Hefte, ergänzte Peter Sommer. Die Kreisverkehrswacht Stendal gehöre der Landesverkehrswacht an. Aufgabe der Verkehrswacht sei es Unfälle zu vermeiden und Leben zu schützen. Sie greife damit das menschliche Grundbedürfnis auf, auf allen Wegen sicher unterwegs zu sein und unverletzt anzukommen. Die Verkehrswacht kümmert sich um alle Verkehrsteilnehmer, gleich welchen Alters und gleich, wie sie unterwegs sind. Auch sie spüren die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Termine zu Fahrsicherheitstrainings auf dem Borsteler Flugplatz aber auch die Freizeitgestaltung bei Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Hinzu komme, dass die personelle Unterstützung durch das Jobcenter Stendal fehle. Sollten die Veranstaltungen und Besuche in den Schulen wieder möglich sein, werde es knapp mit den personellen Kräften. Wir binden bereits alle ehrenamtlichen Mitglieder ein, so Bruno Zowada im Gespräch mit der AZ.
Text & Foto: Von Ute Krug
Sponsoren halfen – die Schulen freuen sich.
Im Westen. Mehr als 100 Sponsoren haben es erneut ermöglicht, dass die Verkehrswacht, die ihren Sitz an der Moerser Straße 38 hat, Mal- und Arbeitsbücher für die Verkehrserziehung von Grundschulkindern zur Verfügung stellen kann. Diese werden normalerweise bei einem Ortstermin übergeben. Der ist in Zeiten von Corona freilich nicht möglich. So werden die Bücher, die für die rund 2130 Dritt- und Viertklässler im Stadtgebiet bestimmt sind, in den nächsten Wochen direkt an die Schulen verteilt.
Kinder zählen zu den besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmern. In Deutschland verunglücken jährlich mehrere Tausend Kinder im. Straßenverkehr, viele auf dem Fahrrad. Sie können die Situationen und aua Geschwindigkeiten noch nicht richtig einschätzen. Um ihre Sicherheit zu erhöhen, durchlaufen alle eine Radfahrausbildung. Das Arbeitsbuch aus dem K&L Verlag spielt dabei eine wichtige Rolle. Erstmals verknüpft das interaktive Buch die Themen mit digitalen Inhalten. Per Tablet oder Smartphone können die Kinder direkt im Buch 3D-Figuren, Lernspiele und Erklärvideos abspielen. Es gibt auch eine digitale Lernerfolgskontrolle.